Semantic Frames? Bitte was?
Manchmal erscheint ein Fragezeichen auf den Gesichtern meiner GesprächspartnerInnen, wenn ich im Zusammenhang mit der Arbeit von moonen communications den Begriff «Semantic Frames» verwende.
Beim Begriff: Deutungsrahmen sehe ich, wie die Synapsen meines Gegenübers ein zaghaftes AHA hervorbringen. Den meisten von uns ist klar, dass ein Wort unterschiedlich verstanden werden kann. Die Sprach- und Neurowissenschaftler haben das erforscht und die entsprechenden Fachbegriffe geprägt.
Kurz erklärt:
Jedes Wort löst bei Sprechenden und Zuhörenden ein ganzes Feuerwerk von Assoziationen aus, die stark von ihrer Erfahrung und ihrem gegenwärtigen Kontext geprägt sind. Dadurch kommen „Botschaften“, die für den Sprechenden offensichtlich sind, bei den Zuhörenden nicht immer an. Aus positiven können sogar negative Botschaften werden. Die Deutungsrahmen (Semantic Frames) der wichtigsten Gruppen im Unternehmen müssen geklärt und abgestimmt werden.
Das ist die Grundlage für eine Kommunikations-Architektur, die allen Beteiligten Antworten und Orientierung sowohl zum „Was“ und „Warum“ als auch zum „Wie“ der Unternehmenstransformation gibt.
Für alle die mehr über dieses Thema erfahren möchten, empfehlen wir: «Auf leisen Sohlen ins Gehirn – Politische Sprache und ihre heimliche Macht»; Georg Lakoff und Elisabeth Wehling.
«80 Prozent unseres Denkens bleiben unbewusst und werden durch Metaphern und Deutungsrahmen geprägt. Unser vermeintlich freies Denken wird durch diejenigen beeinflusst, die bewusst bestimmte Metaphern in die öffentliche Diskussion einführen.»
Diesen „heimlichen Macht-Habern“ sind George Lakoff und Eva Elisabeth Wehling auf der Spur: Welcher Sprache bedienen sich Politiker in öffentlichen Debatten, um in den Köpfen der Menschen die gewünschte „Wirklichkeit“ entstehen zu lassen?»